Wir, die Evangelischen Altenheimseelsorger:innen, arbeiten in Pflegeheimen und
Senioreneinrichtungen. Mindestens ein Drittel der Altenpflegekräfte hat Migrationsgeschichte.
Hier gibt es überdurchschnittlich viele Mitarbeitende, die im Ausland geboren oder selbst
zugewandert sind. Ohne sie wäre eine Versorgung der Bewohner*innen nicht möglich. Wir
haben großen Respekt vor allen, die hier arbeiten – wo auch immer geboren. Pflegen: waschen,
die Einlagen wechseln, Essen geben, die Hand halten, da sein, lachen, mitweinen, hoffen und
halten. Am Wochenende, früh am Morgen, spät am Abend zuverlässig da sein. All die tollen
Menschen, die Care-Arbeit machen - ein anstrengender, unterbezahlter, unfassbar wichtiger
Job.
Uns fallen auch viele Gespräche mit Bewohner:innen ein. Wir hören so viele berührende
Geschichten und Erinnerungen an früher, an ihre Kindheit und Jugend. An Entmenschlichung,
Krieg, Ausgrenzung, Angst und Flucht. An Mut und Hoffnung, Sehnsucht, Glaube und Solidarität.
Und in letzter Zeit hören wir von Bewohner:innen immer wieder auch die Frage: „Ja, haben wir
denn gar nichts dazu gelernt?“ Darum – Mund auf gegen Entmenschlichung, gegen
rechtsextreme Sprüche und rassistische Hetze - Eintreten für Menschenwürde und gegen
Ausgrenzung!
Der Fachbeirat der Altenheimseelsorge im Auftrag des Konvents der Altenheimseelsorger:innen
in der Evang.-Luth. Kirche in Bayern
V.i.S.d.P.
Pfarrer Michael Thoma
Beauftragter für Altenheimseelsorge in der Evang.-Luth. Kirche in Bayern