„Leid kommt, wenn es eintrifft, in nichts dem gleich, was wir erwarten...
Leid ist anders. Leid kennt keinen Abstand. Leid kommt in Wellen, in Anfällen, in plötzlichen Befürchtungen, die die Knie weich machen und die Augen blind und den Alltag auslöschen. Leid, so stellt sich heraus, ist ein Ort, den niemand kennt, solange wir nicht dort sind. Wir ahnen: Jemand, der uns nah ist, könnte sterben, aber wir gucken nicht über den Rand der wenigen Tage oder Wochen hinaus, die diesem eingebildeten Tod folgen."
Joan Didion, Das Jahr magischen Denkens
Die Evang.- Luth. Kirche in Bayern ist in der Seelsorgearbeit im Kosmos Krankenhaus durch Pfarrerinnen u. Pfarrer, Seelsorgerinnen und Seelsorger in allen großen Kliniken Bayerns präsent und direkt vor Ort erreichbar. Kleine Kliniken werden in der Regel von den Gemeindepfarrerinnen und -pfarrern bei Bedarf begleitet. Viele gut ausgebildete Ehrenamtliche arbeiten im Seelsorgedienst an den Krankenhäusern mit.
Gerade in Akutsituationen, wenn das Leben aus den Fugen gerät durch schlimme Erkrankungen, Unfälle, harte Therapien - wenn nichts mehr ist, wie es war - ist es gut zu wissen, hier sind Seelsorgende, die zusammen mit dem therapeutischen Team der Klinik begleiten. Sie sind da, hören zu, bieten heilsame Rituale an, die für den nächsten Schritt kräftigen und bergen. Sie laden ein zu spirituellen Angeboten in Gottesdienst und Meditation. Sie arbeiten als Multiplikatoren und bilden Ehrenamtliche für diesen sensiblen Dienst am Nächsten aus. Für die in der Klinik Arbeitenden sind sie Ansprechpartner u. begleiten in Nöten. Ebenso sind sie vertreten in den Ethik-Komitees der Kliniken, besonders wenn es darum geht, zu einem würdevollen Leben bis zuletzt zu verhelfen. Sie sind Gesprächspartner bei Patientenverfügungen und verstehen sich als Anwalt der Schwachen.
Einige Eindrücke aus der Arbeit vermittelt der Text „An das Leben und Sterben denken“ von Ramona Köppen:
Ansprechpartnerin im Beirat:
Pfarrerin Claudia Weingärtler